Freie und Hansestadt Hamburg

Als zweitgrößte Stadt Deutschlands (nach Berlin und vor München) ist Hamburg natürlich so reich an Dingen und Orten, die man einmal gesehen haben will, dass es schwer fällt, eine Auswahl zu treffen. Dennoch haben wir es geschafft, in den paar Tagen, die wir dort waren, allerlei zu besuchen.

Insgesamt ist Hamburg wirklich eine vielseitige und schöne Stadt mit vielen kleinen Teilbezirken, die alle ihren eigenen Charme haben. Dieses Kriterium erfüllt aber eigentlich so gut wie jede Großstadt – so ist auch Stuttgart in ihren Kleinbezriken am schönsten.

Im Vergleich mit Stuttgart fällt Hamburg aber durch eine Disziplin ganz klar durch: Sauberkeit!
Hamburg ist wirklich außerordentlich dreckig!
Überall liegt Müll herum und es scheint fast so, als ob er nie weggeräumt würde.

Der Hauptbahnhof ist – entgegen der vieler anderer Städte – echt schön und auch sauber:

Sieht man einmal über den vielen Dreck hinweg, ist Hamburg wirklich eine sehr schöne Stadt, aber für den vielen Müll sollte sich doch eigentlich eine Lösung finden lassen – München, als drittgrößte Stadt, schafft das doch auch!

Hier nun unsere Hamburger Highlights:

 

Hier findet ihr übrigens einen jeweiligen Tagesbericht unserer Reise: *klick*
Janine war so fleißig und hat täglich gebloggt :)

 

U-Bahn Gespräche

Manchmal trifft man ja in der U-Bahn allerhand interessante Gestalten. Letztens habe ich eine Art Monolog gefunden, den ich aufgeschrieben habe. Er ist vom Dezember 2008 von einem betrunkenen älteren Mann, der viel in seinem Leben erlebt haben muss und wohl geistig nicht mehr ganz auf der Höhe war, da er Selbstgespräche geführt hat – diese waren jedoch gar nicht so uninteressant. Deshalb dachte ich, dass wenn ich den Monolog schon einmal aufgeschrieben habe, ihn genauso gut zur Diskussion stellen kann. Der Einfachheit halber nenne ich den Mann mal Manni.

 

Endhaltestelle.

Kann der mal endlich heizen, mir isch immer noch kalt – obwohl i scho drei Pulis und ne Bomberjacke anhab.
Kann der mal losfahren?

Bahn fährt los.

Ah, kann der also doch losfahren.

Haltestelle.

Ja und jetzt fährt er glei wieder los. Warten kan der au net. Die seh’n des doch, wenn jemand her rennt.

Haltestelle mit dem Namen „Himmelsleiter“.

Ja, da bin ich froh, dass es die gibt. Wenn ich mal g’nug hab von der Mutter Erde. Alles kommt bei mir immer zusammen – immer gleichzeitig: Magenoperation, Fußoperation – alles auf einmal.
Vielleicht erschießt mich mal jemand wie’n Kennedy vom Haus oben. Hoffentlich verfehlt er. Oder vielleicht trifft er doch ins Schwarze? Wenn es mal richtig eng wird, geh‘ ich ind Politik. Da hätt ich kein Problem mit. Des mach ich. Wenn die Arschlöcher meinen mit 58 Jahren isch man zu alt zum Arbeiten. Ich hab schließelich au meinen LKW-Führerschein g’schafft und bin unfallfrei g’fahra.

Danke Anke. Woher kommt denn immer die Anke? Warum fällt mir die die ganze Zeit ein? Vielleicht war se ja mal so ne Mieze, die ich kannt hab – nee, eher net, an die könnt ich mich dann noch erinnern.

Verdammt! Kann der au mal stehen bleiben? Immer muss ich erst fluchen, bis was klappt.
Überall reißen sie alles ab.

Passant fragt mich wo es zu den S-Bahnen geht. Manni sitzt genau unter der Anzeigetafel.

Ich: Am besten zum Hauptbahnhof.

Passant: Die Bahn fährt doch gar nicht über’n Hauptbahnhof.

Manni: Ja kannst du denn nicht lesen? Da steht es doch: HAUPTBAHN- HOF! Mann oh mann…

Passant: Nee, das ist zu weit. Dort, wo die Lichter sind.

Ich: Zum Weihnachtsmarkt? Dann müssen Sie am Schlossplatz aussteigen.

Passant: Nee, da auch nicht. Ich glaub…

Er steigt aus.

Manni und ich lächeln uns an.

Manni: Der weiß au net, was er will – weiß net mal, wo der Hauptbahnhof ist.

Durchsage U-Bahn: Bitte in Fahrtrichtung links aussteigen.

Ja links oder rechts?

Vor der nächsten Haltestelle.

Manni: Der bremst jeden Moment und dann gibt er wieder Vollgas – der muss doch wissen, dass da ne Haltestelle ist.
Leben und sterben lassen: War ein James Bond. Die Bücher hab ich noch im Keller.
Die geben mir Medikamente, die mich umbringen.

Ich: Was wäre, wenn Sie die Medikamente nicht  nehmen würden?

Dann wäre ich gesund.

Und wogegen sind die Medikamente?

Die bringen mich um. Ich hab bloß ne Nebenhöhlenvereiterung. Gegen die sind die Tabletten.

Zeigt mir eine Schachtel.

Meine Frau ist auch schon gestorben. Die tut mir leid. Die war geistig verwirrt. Die hat lauter verrückte Dinge erzählt, z.B., dass ihre Mutter zwei Hoden hat, aber des geht ja gar net. (lacht)
Die ham se eingeliefert. Mir ham se au gesagt, ich sei krank.

Was haben Sie denn?

Ich bin angeblich schizophren.

Dann kam seine Haltestelle, wir haben uns freundlich verabschiedet und er ist ausgestiegen. „Manni“ bleibt für mich ein netter Mann mit einer leider sehr traurigen Geschichte.

Freilichtspiele Hochzeit

Wer im Sommer in der Kirche St. Michael in Schwäbisch Hall heiraten will, der wird meistens etwas von dem Freilichtspiel-Betrieb gestört. Die Kirche ist zugestellt mit Kulissen, auf dem Marktplatz stehen viele Stühle und die Treppe an sich ist zum größten Teil abgesperrt – so das normale Bild der Kirche St. Michael in den Sommermonaten.

Das Hochzeitspaar, das gestern dort geheiratet hat, hatte jedoch keines von diesen Problemen. Ihnen kann man wirklich zu einer glücklichen Verbindung gratulieren – nicht nur einer zwischen Mann und Frau, sondern auch einer zwischen einer Hochzeit und den Freilichtspielen. Die Kulisse dieses Jahr für das Stück „Im weißen Rössl“ unterstreicht die Hochzeitsfeier geradezu. Welchem Brautpaar hätte man genehmigt, ein riesengroßes Lebkuchenherz zu Dekorationszwecken vor den Eingang der Kirche zu stellen? Aber die Freilichtspiele dürfen so etwas und davon können dieses Jahr zumindest die Brautpaare, die sich für die Kirche St. Michael entschieden haben, profitieren. Sie dürfen nur keine Angst davor haben, dass sich auf den Sitzplätzen auf dem Marktplatz plötzlich eine riesige Anzahl Menschen zusammenfindet, um das Ganze mit dem Foto festzuhalten.

Hier nun also ein paar Bilder vom Brautpaar und dem Lebkuchenherz der Freilichtspiele:

Ich wünsche dem Brautpaar natürlich alles Gute für den gemeinsamen Lebensweg und möchte auch noch einmal dazu gratulieren, dass sie es geschafft haben, ihre Hochzeit so perfekt zu planen!