Trattoria Antipasto Weingasse in LB

Die Trattoria „Antipasto Weingasse“ in der Seestraße in Ludwigsburg ist ein sehr gutes italienisches Restaurant, in dem es vor allem frischen Fisch, Nudelgerichte und verschiedene Gulascharten oder Suppen gibt – Pizza habe ich keine gesehen.
Es werden nur die frischesten Zutaten verwendet. Die Zubereitung des Essens ist erstklassig. Ein Mittagstisch wird ebenfalls angeboten, sodass sich auch in einer Mittagspause ein Besuch lohnen kann.
Die Karte ändert sich saisonal bei gleichbleibend gutem Geschmack. Das Preisniveau ist mittel bis hoch, aber auf jeden Fall seinen Preis wert. Empfehlenswert vor allem für einen ruhigen Abend zu zweit, bei dem man es nicht eilig hat und etwas Zeit mitbringt – gut Ding will Weile haben.

Patrick Süskind: Die Geschichte von Herrn Sommer

Neue Serie

Mit Patrick Süskinds Novelle „Die Geschichte von Herrn Sommer“ (1991) starte ich hiermit eine neue Serie auf diesem Blog – zu finden unter der Kategorie „Bücher“.

Im Doktorandenkolloquium hat sich ein kleiner Lesezirkel aus ein paar Leuten gebildet, in dem jeden Monat ein Buch gelesen wird, um es danach bei einem gemütlichen Essen an einem beliebigen Ort zu besprechen. In meiner Studientzeit war ich es gewohnt, über die Bücher, die ich gelesen habe, ausführlich zu debattieren und seit meiner Studienzeit merke ich, dass mir das seitdem fehlt, da eigentlich kaum einer freiwillig gerne solche Bücher liest, wie ich sie im Studium gelesen habe. Ich finde aber gerade solche Bücher spannend! Bücher, über die man diskutieren will, wo nicht alles sofort klar ist und die zwar gerne einfach geschrieben sein dürfen, aber deren Inhalt nicht einfach sein soll.

Das Treffen diesen Monat findet bald statt und ich bin schon sehr gespannt darauf. Vor allem finde ich den Rahmen toll! Wer will schon in einem kahlen Raum sitzen und trocken Bücher diskutieren? Da ist ein gemeinsames Essen doch viel gemütlicher.

Die Bücher, die wir lesen werden, werde ich hier also ebenfalls besprechen – erst meine Meinung und dann, was bei unserem Treffen herausgekommen ist.

Nun zum Buch:

Die Novelle hat erst einmal einen sehr angenehmen, einfachen Schreibstil. Der Ich-Erzähler ist ein Mann um die Vierzig, der sich an seine Jugend erinnert und, dass bei all seinen Erlebnissen ein gewisser „Herr Sommer“ irgendwie dabei war.

Dieser Herr Sommer hatte immer einen Stock dabei und war immer in Bewegung. Der Junge erlebt verschiedene, abwechslungsreiche Dinge und die einzige Konstante ist Herr Sommer, den er dabei häufig vorüberrennen sieht. Die Leute im Dorf glauben, er leide an Klaustrophobie und müsse daher immer draußen sein und herumrennen.

Am Ende geht Herr Sommer in einen See und stirbt dann vermutlich – gesagt wird es so genau nicht. Der Junge sieht es jedenfalls und unternimmt aber nichts, weil er sich an eine Szene mit Herrn Sommer erinnert, in der dieser wutentbrannt geschrien hat, dass man ihn endlich in Ruhe lassen solle.

Eine Passage ist hierbei ganz interessant:

Der Junge sieht Herr Sommer wieder vorbeirennen uns meint dann:
„(…) hatte ich doch soeben einen Mann [Herr Sommer] gesehen, der sein Leben lang auf der Flucht war vor dem Tod.“ (S. 106) [Anmerkung von mir]

Und auf der nächsten Seite findet man daraufhin Folgendes:

„(…) sagten wir zum Spaß: ‚Schau, da geht Herr Sommer – er wird sich den Tod holen!'“ (S.107)

Das Ende spricht eher dafür, dass er vielleicht tatsächlich den Tod gesucht hat. Ganz ausgereift ist meine Deutung hierbei jedoch noch nicht.

Eine kleine Kostprobe:

Kurze Hinführung von mir: Der Junge freut sich darüber, dass seine Angebetete, die von dem Angebetet-Sein übrigens nichts weiß, an einem Montag mit ihm in sein Dorf laufen will, da sie dort jemanden besuchen möchte. Er plant das ganze Wochenende über die perfekte Route, um ihr alles Mögliche zeigen zu können. Am Montag fällt ihm dann auf, dass der Tag wunderschön ist und die Sonne scheint und ihm fällt urplötzlich ein, dass seine ganze Route umsonst gewesen wäre, wenn es geregnet hätte und er doch tatsächlich so leichtsinnig war, sich aufs Wetter zu verlassen. Er spielt daher Szenarien durch, was gewesen wäre, wenn es geregnet hätte.

„Mit Wonne überließ ich mich diesen Katastrophenphantasien, sie verschafften mir süße, weil überflüssige Sorgen und bescherten mir ein nahezu triumphales Glücksgefühl: Nicht nur hatte ich mich keinen Deut um das Wetter gekümmert – nein, das Wetter persönlich kümmerte sich um mich!“ (S. 58)

The Great Gatsby

Das ist tatsächlich der einzige Film, den ich zwei Mal im Kino gesehen habe. Einmal in Schwäbisch Hall – in der normalen Variante – und dann noch einmal in München. Und weil es München war und wir etwas übertrieben haben, wurde es ein imposanter Kinobesuch der Extraklasse.

Der Film war die Originalversion in Englisch und in 3D – das ist an sich jetzt noch nichts so Außergewöhnliches. Das Kino an sich hat dafür gesorgt.

Es war der Gloria Palast und damit eines der eindruckvollsten Kinos, die ich je gesehen habe: Kronleuchter überall, Begrüßungscocktail, rote Teppiche, Ledersessel, in die man sich legen konnte mit Ablagen für die Füße und Tischbrettchen an den Armlehnen, Kellner, die die Bestellungen vor Vorstellungsbeginn aufnahmen und einen Kinoleiter, der alle herzlich begrüßt, bevor nach einem Kurzfilm dann der eigentliche Film beginnt.

Alles in allem ein sehr dekadenter Kinobesuch, der zu den fantastischen Bildern und dem Flair der 20er Jahre im Film „The Great Gatsby“ gespasst hat. Mit knapp 20 Euro waren wir etwas über den Preis geschockt – aber der Kinobesuch hat sich dennoch auf jeden Fall gelohnt und der Gloria Palast in München ist für einen prunkvollen Kinobesuch wirklich zu empfehlen. Manche Kinobesucher, die etwas mehr wussten, was auf sie zukam, haben sich sogar im Stil der 20er Jahre gekleidet. Schee is gwen!

Um in diesem Flair zu bleiben braucht man nur diese zwei Lieder anhören und schon kann man etwas träumen: