Motivationszitate

Mein Harenberg-Kalender überschlägt sich zur Zeit geradezu mit Motivationszitaten! Ich weiß auch nicht, was er mir damit sagen will ;)

Hier meine bisherigen Lieblinge:

Damit das Mögliche entsteht,
muss immer wieder
das Unmögliche versucht werden.

[Clemens Brentano]

Clemens Brentano (1778-1842) hatte einen Tag vor mir Geburtstag ;), war deutscher Schriftsteller und einer der Hauptvertreter der Heidelberger Romantik. Obwohl romantische Werke meist mit phantastischen Elementen versehen sind, scheint mir sein obiger Ausspruch sehr viel Logik zu enthalten – Romantik und Logik müssen sich ja schließlich auch nicht ausschließen.
Es ist nur eine logische Schlussfolgerung, dass man nur, indem man immer wieder das scheinbar Unmögliche versucht, es dann tatsächlich möglich werden lassen kann. Was also anfangs unmöglich erscheint, wird durch wiederholtes Versuchen, vielleicht doch irgendwann möglich.

Eventueller Fehler?
Im Internet wird das obige Zitat immer Hermann Hesse (1877-1962) zugeschrieben – er hat es wohl in einem Brief an Wilhelm Gundert verwendet. Es kann natürlich aber durchaus sein, dass es Hermann Hesse von Brentano hat, denn Brentano hat vor Hermann Hesse gelebt. Allerdings habe ich momentan leider nicht die Zeit zu suchen, von wem das Zitat ursprünglich stammt…. Weiß jemand etwas darüber?

Wo ein Begeisterter steht,
da ist der Gipfel der Welt.

[Joseph von Eichendorff]

Joseph von Eichendorff (1788-1857) war ebenfalls ein deutscher Schrifsteller und Vertreter der Romantik. Zu obigem Zitat will ich noch überflüssiger Weise anmerken, dass ich hier anstatt „Begeisterter“ immer erst „Bergsteiger“ lese ;) Beides gibt in dem Zusammenhang natürlich einen gewissen Sinn ;)
Betrachten wir aber nur das tatsächlich dargestellte Zitat :) Das Zitat meint meiner Meinung nach: Wenn man begeistert ist, kann man alles erreichen. Man muss also bei sich eine Begeisterung für die Sache hervorrufen. Das impliziert auch schon das Wort „begeistert“ – heißt es doch so viel wie „beseelt“ – also, dass man sozusagen von einem Geist der Motivation durchflutet wird. Um es noch mit einem anderen Sprichwort auszudrücken: „Begeisterung ist nicht alles, aber ohne Begeisterung ist alles nichts.“


Wenn man mit Flügeln geboren wird,
sollte man alles dazu tun,
sie zum Fliegen zu benutzen.

[Florence Nightingale]

Die Geschicte von Florence Nightingale (1820-1910) finde ich besonders spannend. Sie wird heutzutage häufig auf das Bild „Lady with the lamp“ reduziert, hat aber vielmehr zu Zeiten des Krimkriegs erstens den Beruf der Krankenschwester zu einem ehrbaren Beruf gemacht (bis zu der Zeit waren es meist Frauen, die mit den Soldaten mitreisten, die als Krankenschwestern galten – sie hatten keine spezielle Ausbildung zur Krankenschwester und waren eher Prostituierte oder Marketenderinnen). Zweitens war Florence Nightingale mathematisch überaus begabt und bewirkte mit ihren Kenntnissen in der Wahrscheinlichkeit und den von ihr angefertigten Statistiken (u.a., dass mehr Männer auf dem Krankenbett sterben, als bei einem Zweikampf in der Schlacht) dass man Krankenschwestern bewusst ausbildete und auf Hygiene achtete. Den Namen „Lady with the lamp“ erhielt sie, weil sie den ganzen Tag über die Versorgung der Kranken und Verwundeten organisierte und nur am Abend mit einer Lampe in der Hand die Patienten selbst besuchen konnte.
Das Zitat von ihr, übersetze ich wie folgt: Wenn man mit bestimmten Fähigkeiten ausgestattet worden ist, dann sollte man alles dazu tun, diese so weit zu entwickeln, dass man sie optimal nutzen kann. Ich glaube, sie meint damit alle Fähigkeiten, nicht nur die, von denen wir denken, dass wir sie gut können, sondern einfach alle Anlagen, die wir so mitbringen. Auch wenn es  anfangs vielleicht sehr schwer ist sie zu entwickeln – man sollte trotzdem alles daran setzen.

Und auch Melli und Michis Motivationskörbchen hält ein schönes Motivationszitat bereit:

Wenn wir alles tun, was in unseren Kräften steht,
dann tut Gott das Übrige
.
[Arnold Janssen]

Arnold Janssen (1837-1909) war ein deutscher Missionar, der laut Wikipedia von seinen Eltern „eine tiefe, ’naive‘ Religiosität“ übernommen hat. 1975 wurde er zunächst selig, 2003 dann heilig gesprochen. Der starke Glaube an Gott findet sich natürlich auch in dem Zitat und dennoch muss man nicht unbedingt an Gott glauben, oder religiös sein, um in dem Zitat eine allgemeine Lebensweisheit zu erkennen.
Frei übersetzt bedeutet es doch soviel: Wenn wir alles unternehmen was wir nur können und uns über die Maßen anstrengen – so weit wie unsere Kräfte es gerade noch zulassen – dann gelingt das was wir uns vorgenommen haben! Und meistens ist es doch tatsächlich so – zumindest können wir uns, wenn es entgegen jeder Erwartung doch nicht klappen sollte,  jedenfalls nicht vorwerfen, nicht alles Menschenmögliche versucht zu haben.

Kennt ihr noch schöne Motivationszitate? Immer her damit :)

Die Bahn kommt… aber wo?

Eigentlich hätte ich es aus Erfahrung besser wissen müssen, aber ich habe doch tatsächlich mal wieder geglaubt, dass es das Einfachste wäre, mit der Bahn nach Hause zu fahren.

Es war ein schöner Montagabend und ich war pünktlich an dem Gleis, an dem mein Zug abfahren sollte. Ich steige also in den Zug in dem Gleis ein… Es ist auf den Punkt genau 18.41 Uhr – die Zeit, zu der der Zug planmäßig abfahren sollte. Und genau um diese Zeit kommt in dem Zug, in dem ich sitze, eine Durchsage, die sinngemäß lautete: ‚Übrigens, der Zug hier ist gar nicht der Zug, den sie hier erwarten, sondern der hier fährt nach Aalen. Der ‚richtige‘ Zug steht im Abschnittt A-C‘.
Häh, wo ist jetzt wieder Abschnitt A-C? Ich steige also schnell aus dem Zug aus, bevor ich noch in Aalen lande und sehe gerade noch, wie mein Zug, der mich heimfahren sollte, den Bahnhof verlässt und erkenne, dass Abschnitt A-C eigentlich schon halb aus dem Bahnhof draußen ist. Na toll! Aber es wäre natürlich auch zu viel verlangt, wenn man irgendwo anschreiben würde, wo welcher Zug steht…

Ich schaue also, wann der nächste Zug fährt. Meine Züge fahren normalerweise stündlich. Aber es wäre ja nicht die Deutsche Bahn, wenn sie nicht auch da eine Überraschung auf Lager hätten. Also sehe ich auf dem Plan, dass ich genau bis 2 Minuten (vielleicht auch eine Minute und 57 SEkunden) vor 8 Uhr warten muss, bis der nächste Zug kommt. Dort steht, er fährt von Gleis 4, also gehe ich zu Gleis 4. Markus war dabei und hatte zum Glück sein HTC dabei, sodass wir immer wieder im Internet schauten, ob sich irgendwas ändert, sie den Zug auf ein anderes Gleis legen oder ähnliches… Wir warten also über eine Stunde an diesem Bahngleis 4. Schauen im Internet: Gleis 4. Als der Zug dann 8 Minuten bevor er los fahren sollte, immer noch nicht da ist, kommen uns schon so ein paar Zweifel. Warten wir noch kurz… Jetzt sind es nur noch 4 Minuten bis zu Abfahrt. So langsam könnte er schon mal kommen. Uns wird immer mulmiger zumute und so rennt Markus vor zur Anzeigetafel und da steht doch tatsächlich: Gleis 6.

Ach ja, es bleibt halt spannend bis zum Schluss. Wir rennen also los zu Gleis 6 – wenigstens ist es nicht allzu weit von Gleis 4 entfernt. Richtig fies wird es erst, wenn man auf Gleis 1 wartet und zu Gleis 16 muss!
Über eine Stunde sind wir also an Gleis 4 rumgesessen und es wäre natürlich auch wieder zu viel verlangt einen Bahnbeamten an das ursprünglich geplante Gleis zu schicken und mal zu schauen, ob da noch welche warten. Oder – das wäre aber auch schon wirklich im Bereich des Unmöglichen – einfach mal eine Durchsage zu machen und zu sagen:
Der ursprünglich auf Gleis 4 geplante Zug nach Nürnberg fährt heute von Gleis 6!
Naja und gut wäre natürlich auch, wenn diese Durchsage nicht erst dann kommt, wenn der Zug schon los fährt. Überdies verstehe ich sowieso nicht, warum man den Zug umlegen musste – Gleis 4 war frei! Warum also Gleis 6 nehmen?

Jedenfalls wurde ich wieder daran erinnert, warum ich nicht gerne Bahn fahre. Soviel Aufregung am Abend ist einfach nichts für mich.
Zudem war es die ganze Zeit laut, wegen den vielen Demonstranten mit ihren überflüssigen Klingeln und Glocken und anstatt, dass man hilft, die Bauarbeiten schnell über die Bühne zu bringen, zögert man alles noch hinaus.
Ich bin grundsätzlich eigentlich für Stuttgart 21 – in der Hoffnung, dass der Bahnhof organisierter wird und vor allem, dass er schöner und heller wird. Wollte man unbedingt das Gebäude erhalten, hätte man – finde ich – im Vorfeld dafür sorgen müssen, dass sich nicht überall riesige Banken ansiedeln, die den Bahnhof wie ein kleines Papphaus aussehen lassen. So wie er jetzt aussieht, wirkt er ja fast schon lächerlich. Ich freue mich auf den großen neuen Bahnhof – und das einzige Wahrzeichen: der Turm mit dem Mercedesstern, soll ja eh erhalten bleiben!
Mir gefällt der neue Bahnhof schon rein optisch besser und die ganzen Argumente bezüglich des Erhalts des Gebäudes finde ich lächerlich! Man wohnt ja heute auch nicht mehr in den Lehmhütten der Steinzeit! Ich finde, es darf nach so vielen Jahren auch mal was Neues her.
Das einzige – und da gehe ich mit den Stuttgart21 Gegnern konform – was mir auch Sorgen macht, ist, dass man anscheinend nicht genau weiß wie man Stuttgart untertunnelt. Sollten bei dem Versuch plötzlich ein paar Gebäude absinken oder ähnliches, weil man vielleicht auf irgenwelche unterirdischen Höhlen, Blasen oder Flüsse trifft, wäre das natürlich nicht im Interesse des Erfinders.

Ich jedenfalls hoffe, dass mit Stuttgart21 die Bahn in Stuttgart neu strukturiert wird, dass nicht zwei Züge auf einem Gleis stehen und nur einer der Züge angeschrieben ist und, dass nicht auf einmal ein Zug auf ein anderes Gleis gelegt wird, ohne, dass man Bescheid sagt und ich würde mich freuen, wenn man seine Zeit nicht mit Demonstrieren vergeuden würde oder indem man irgendwelche komischen Baumhäuser baut, sondern indem man sich fachkundig macht, herauszufinden versucht, wie man alles billiger, schneller und besser machen kann.
Steckt lieber eure Energie in den Fortschritt anstatt, dass ihr versucht ihn zu verhindern – kommen wird er sowieso, denn ein Leben ohne Fortschritt, ist ein stillstehendes Leben, also kein Leben, also der Tod – um es mal etwas überspitzt zu formulieren.

Ich kann nur einen Vergleich zu Schwäbisch Hall ziehen: Jahrelang hat man versucht die Westumgehung zu verhindern und hat Energie in die Verhinderung gesteckt. Jetzt wird sie doch gebaut – wie ich fnde, viele Jahre zu spät – aber besser spät als nie! Nur die Energie dagegen hätte man sich sparen können und lieber die Stadt Hall noch mehr modernisieren, wie es jetzt mit dem Kocherquartier versucht wird.

Geburtstag

Gestern hatte ich ja Geburtstag und möchte mich nun hier noch einmal für all die vielen lieben Glückwünsche bedanken :) Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass so viele daran gedacht haben.

Es war ein wirklich schöner Tag mit vielen außergewöhnlichen Ereignissen. Eine weitere Besonderheit (besonders für alle, die dem Klischee verhaftet sind) war, dass die schönsten poetischen Glückwünsche von einem Mathematiker kamen. Danke Oskar :)

Ich wünsche dir das, wofür es keine Worte gibt,
was dich sprachlos macht vor lauter Glück,
was die Gedanken stillstehen lässt –
und der Augenblick wird zum Seelenfest.

[Hans Kruppa]

Abends waren wir dann in Schwäbisch Hall im YangTse (neben dem Schenkenseebad) essen.  Da dieses Restaurant wirklich ein tolles Buffet hat und ich nur jedem empfehlen kann, einmal hier zu essen, wenn er in Hall ist, will ich es hier kurz erwähnen.Dort gibt es ein fantastisches mongolisches Buffet mit Fisch (teilweise auch so exotische Sachen wie Blauhai), Fleisch (dieses Mal war Känguru dabei), Gemüse, Sushi, Nachtisch mit Früchten, gebackenen Bananen und vielen anderen Dingen, die man vielleicht noch nicht so kennt. Experimentierfreudige kommen hier garantiert auf ihre Kosten.

Im Preis mit inbegriffen ist auch noch ein chinesisches Buffet direkt daneben (für solche, die dann doch eher das Altbekannte bevorzugen) und natürlich kann man sich als Vorspeise auch noch eine Suppe holen zu der immer sehr gut Krabbenbrot passt ;)

Meistens bleibt man aber doch beim mongolischen Essen, denn das bekommt man immerhin nicht so oft und es wird direkt von einem Koch frisch zubereitet, man wählt sich die Soße selbst dazu aus und es schmeckt einfach wunderbar. Dies ist mein letzter Teller gewesen, deshalb ist etwas weniger drauf. Man will ja von jedem einmal etwas probieren, wobei meistens die Augen dann doch größer sind als der Magen und irgendwann ist man dann einfach pappsatt ;)

Es ist immer recht gut besucht, sodass es sich lohnt einen Tisch zu reservieren – ich habe einen dieser runden Tische reserviert, bei denen sich die Scheibe in der Mitte drehen lässt. Die sind einfach am schönsten – wie bei König Artus und seiner Tafelrunde ;)