Im Gegensatz zu Heidelberg ist in Miltenberg der Fluß der Stadt direkt greifbar: Es ist der Main. Die Stadt ist recht putzig, aber dafür die Promenade umso größer. Ein Spaziergang am Main entlang mit anschließender Schifffahrt, ist eine Unternehmung wert. Die Lage der Stadt ist auch recht witzig. Sie ist irgendwie falsch herum gebaut. Die Häuser haben zwar einen schönen Blick auf den Main, der Süden und damit die Sonne liegt aber hinter dem Berg, auf dem die Häuser dicht gebaut stehen. Das andere Ufer gegenüber der Stadt ist flach – dort hätte man sowohl Sonne als auch Mainblick haben können. Allein um das eventuell auftretende Hochwasser hätte man sich kümmern müssen. So aber, indem Miltenberg der Sonne fast schon den Rücken gekehrt hat, gibt es ein auf der Schifffahrt erwähntes „schwarzes Viertel“ – der Stadtteil, an dem die Häuser so eng aneinander gebaut sind, dass die ohnehin schon seltene Sonne nie den Boden berührt.
Heidelberg
Jedes Mal, wenn ich in Heidelberg bin, ergeht es mir gleich. Ich stehe auf dem Marktplatz und denke: Oh, der ist aber recht klein. Dieses Mal war es wieder so und wenn man Stuttgart gewöhnt ist, fühlt man sich in Heidelberg fast schon etwas eingeengt. Oder hat Heidelberg ein anderes Zentrum, das vergleichbar mit dem Schloßplatz in Stuttgart wäre oder dem Viktualienmarkt in München? Auch der Neckar, der ja eigentlich direkt durch die Stadt fließt, scheint vom Stadtkern doch irgendwie weit entfernt – zumindest ist er nicht in Sichtweite. Ebenso habe ich an das Schloss mit Apothekermuseum immer wieder zu hohe Erwartungen. Es ist eben doch nur eine Ruine mit Museum. Das Museum lohnt jedoch einen Besuch, vor allem, wenn man naturheilkundlich oder geschichtlich interessiert ist. Fazit: Zum Studieren mag Heidelberg ein nettes Städtchen sein, weil nicht viel Trubel ist und es viele kleine Kneipen, Bars und Lädchen gibt – nur uns hat es leider etwas unbeeindruckt zurückgelassen.
Fernsehturm
Lange war der Fernsehturm in Stuttgart wegen Brandschutzmaßnahmen gesperrt. Mittlerweile ist er aber wieder geöffnet und an meinem Geburtstag schauten wir uns ganz Stuttgart also einmal von oben an.
Ein Ausflug zum Fernsehturm lohnt sich auf jeden Fall.
Essen kann man entweder oben eine Kleinigkeit im Café (Speisen dürfen wegen des Brandschutz nur aufgewärmt werden) oder unten im Leonhards. Wir haben uns für Letzteres entschieden. Das Essen war wirklich sehr sehr gut und kam auch außerordentlich schnell, nachdem einer der vielen Kellner sich dann doch noch irgendwann dazu entschlossen hatte, die Bestellung aufzunehmen und nicht mit den anderen Kellnern einen Gruppenplausch am Tresen abzuhalten.
Lief der Service einmal, war er sehr gut, aber das Anlaufen hat zumindest an diesem Tag für unsere Erwartungen zu viel Zeit gebraucht.
Dennoch, der Blick auf unser geliebtes Stuttgart und das tolle Essen entschädigt für den Service und war ein perfekter Ausklang für meinen Geburtstag.