Bullet Journal Covers 2021

Wenn ein neues Jahr beginnt, blickt man zurück auf das vergangene Jahr.

Dieses Jahr war es wichtig sich ab und an im Tun zu verlieren und nicht zu viel über alle möglichen Probleme nachzudenken. Manchmal gelingt das mit Arbeit, häufig mit allem, was mit Pflanzen zu tun hat, immer mit Aktivitäten mit der Familie und Freunden (auch, wenn diese nicht so oft kommen durften (Corona)), nie mit Korrigieren von Klassenarbeiten oder Klausuren, aber dafür sehr oft auch mit Zeichnen, Malen und Schreiben. Die letzten drei vereinigen sich bei mir zur Zeit in einem Bullet Journal. Und da ich auf Instagram immer die Coverpages hochgeladen habe, dachte ich, auf dem Blog könnten sie auch einmal erscheinen – mit einem Rechtsklick auf das Bild und in neuem Tab öffnen, sieht man alles etwas größer.

P.S.: Die Zeichnungen dienen nur der Inspiration und haben keinen Perfektionsanspruch – es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Herbst

Lange ist es her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Es gab schlichtweg nicht viel zu berichten, was dem Blog irgendeinen Mehrwert gegeben hätte. Teilweise sind die Erfahrungen der letzten Jahre auch zu speziell – so habe ich zumindest den Eindruck – um sie mit der ganzen Welt zu teilen. Nicht jeden interessiert, wie man eine Magnolie schneidet, welche Akku-Heckenschere am besten ist oder wie man bei einer 5m hohen Decke einen Kronleuchter montiert. Und es hat schon gar nicht jeder einen separaten Raum für seine Gartengeräte, an dessen einen Wand man nicht nur die aufzuhängenden Gerätschaften mit einem Referenzfoto, wo was hängen soll, versieht – weil Perfektionist – sondern auch noch die besagte Wand in einem größeren Anfall von zu viel Kreativität waldgrün streicht und mit goldenem Glitzer besprüht um den Raum vollends zur Feenwerkstatt umzufunktionieren. Der Vorraum hat den Rest abbekommen, sodass man in unserem Keller nun von gemalten Waldbäumen an den Wänden begrüßt wird.
Mit einem schönen Foto können hingegen die meisten etwas anfangen, sich darüber freuen oder selbst eines schießen – daher oben ein kleiner Schnappschuss von mir vom diesjährigen Herbst.

Smiley im Feld

Unsere Landwirte haben Humor und sind noch dazu nah am Weltgeschehen. Schon letztes Jahr habe ich mich über den Smiley im Feld gefreut, ihn aber nicht fotografiert, weil ich mit dem Auto daran vorbeigefahren bin. Dieses Jahr wohnen wir ja nun doch etwas näher an dem Smiley dran. Und siehe da – er hat einen Mundschutz verpasst bekommen und lacht auch nicht mehr. Wem auch immer das Feld gehört: Weiter so! :)

Ich bin ja gespannt wie das ganze Thema „Corona-Virus“ noch weiter geht. Mir persönlich waren die Maßnahmen in Baden-Württemberg ja etwas zu schneckenhaft umgesetzt – Bayern war auch nicht viel schneller, aber zuletzt doch irgendwie entschlossener. Weshalb man bei uns die Schulen aufgemacht hat, nachdem viele von ihrem Skiurlaub aus Südtirol oder generell aus Italien zurückgekehrt sind, habe ich nicht verstanden. Man hat es an den anderen Bundesländern doch im Nachhinein gesehen: Die hatten zu dem Zeitpunkt keine Ferien, niemand war im Ausland und so hat sich das Virus dort erst Wochen später verbreitet – eigentlich erst dann, als man bei uns so langsam mal darüber nachgedacht hat, die Schulen zu schließen. Nicht, dass den Kindern das Virus evtl. so viel machen würde, aber welche Kinder begrüßen sich denn mit Handschlag? Die hängen ineinander, aufeinander und sich gegenseitig in den Armen. Hätte man gleich nach den Ferien das durchgesetzt, was jetzt Realität ist, hätten es vielleicht viele nicht gleich eingesehen, dennoch hätten wir unter Umständen die Anfangswelle sprichwörtlich im Keim ersticken können.

Nun ist es aber einmal so. Wir machen seit zwei Wochen digitalen Unterricht, manche versierter, manche experimenteller und wissen aber alle schon jetzt, dass diejenigen, die von zu Hause aus viel Unterstützung erfahren und auch einiges an Selbstdisziplin mitbringen, kaum Nachteile durch die jetzige Situation haben werden. Diejenigen hingegen, auf die das nicht zutrifft, die haben wir mit Sicherheit bald abgehängt. Einigen davon wäre das auch im normalen Unterricht passiert – da ist dann die Schulform vielleicht nicht unbedingt die richtige. Zudem ist nicht jede Schule gleich gut aufgestellt. Während mein Gymnasium von heute auf gleich eine Cloud und einen Schulchat aus dem Boden gestampft hat, wissen andere Lehrer vielleicht nicht einmal, ob jedes Kind eine Mailadresse hat oder überhaupt digital zu erreichen ist. Die im Land, die nichts mit Virenbekämpfung zu tun haben, haben hoffentlich jetzt genügend Zeit, um über eine tatsächlich realisierbare Digitalisierung nachzudenken – d.h. Beamer in jedem Klassenzimmer (trotz Hochbauamt), flächendeckendes WLAN (auch für private Geräte) und mehr Möglichkeiten bei der Nutzung von bestehenden Geräten – z.B. sollte man auf Lehrer-iPads wirklich ein Mailkonto und eben am besten auch eine Apple-ID einrichten dürfen.

Mit den Kindern werden wir auf jeden Fall, wenn die Schule wieder anfängt, ein bisschen Zeit brauchen, um diesen plötzlichen digitalen Unterricht zu reflektieren und evtl. Fehlendes aufzuarbeiten. Ich hoffe ja inständig, dass sich BW nicht von so etwas wie den Osterferien diktieren lässt, wann die Zeit für Unterricht mit mehr als 30 Personen in einem Raum wieder gekommen ist – da es Persönchen sind, die nicht immer jegliche Hygienevorschrift einhalten und Mindestabstände im Klassenzimmer sowieso nicht einhalten könnten. Bei den Faschingsferien war es doch auch egal, dass danach viele aus Risikogebieten zurückgekommen sind. Da sollten uns die Osterferien jetzt auch nicht stören. Digitaler Unterricht ist für alle anstrengender – für die Schüler, die Eltern und auch für die Lehrer. Man ist es einfach noch nicht gewohnt. Dennoch bringt es einem am Ende des Tages doch nichts, wenn man zu schnell zur Normalität zurückkehrt. Was ist am Ende wichtiger? Ein Abitur noch unbedingt im Mai/Juni oder, dass viele Menschen diese Monate überhaupt noch erleben dürfen? Bisher war doch alles auch nicht eilig, da sollte es dann, wenn die Kurve vielleicht möglicherweise am Abflachen ist, auch nicht eilig werden.