Wildkräutersalz aus frischen Kräutern

Während Corona hat man ja viel Zeit – so zumindest die landläufige Meinung. Sich mit den ganzen Umständen erst einmal zu arrangieren und wieder Struktur in den Alltag zu bringen, passiert nicht von heute auf morgen. Manchmal braucht man auch vielmehr Ablenkung, um nicht ständig von neuen Infektionszahlen zu hören und an nichts anderes mehr zu denken. Meine Ablenkung ist meistens mein Garten und die Struktur kam im April vor allem durch die Sendung „Schnittgut“ im Bayrischen Fernsehen (auch immer gut: Volker Kugel, Direktor des BlĂĽhenden Barocks in Ludwigsburg).

Ein Beitrag handelte von Wildkräutersalz und da das schnell zu gehen schien und zwar ohne, dass man die Kräuter vorher trocknen hätte mĂĽssen, habe ich – nach etwas Recherche – ein eigenes zusammengestellt und gleich als Muttertagsgeschenk im Mai per Post verschickt. Ich habe immer gerne GewĂĽrze in MĂĽhlen, daher hier die Anleitung fĂĽr das BefĂĽllen einer solchen.

FĂĽr eine MĂĽhle:

  • 60 g grobes Meersalz
  • Wildkräuter (entsprechend des Fotos von oben nach unten)
    • 10 Köpfchen von GänseblĂĽmchen
    • 15 Blättchen Gundermann
    • 5 Blätter Löwenzahn

Anleitung:
Alles GrĂĽne mit dem Messer klein hacken, mit dem Salz mischen und in MĂĽhlen fĂĽllen. Fertig.

Ein Trocknen ist hier nicht nötig, da das Salz den Kräutern sowieso das Wasser entzieht. Die Mühlen mahlen erst nach etwa 1-2 Tagen, aber man braucht weder einen Backofen noch einen Mörser für die Herstellung des Wildkräutersalzes. Alternativ kann man die Mischung auch erst in einen Glasbehälter füllen und dort etwas vortrocknen lassen, bevor man sie in die Mühle füllt. Beschriftet mit einem Etikettendrucker ist es ein nettes Geschenk. Die Mühlen, die ich befüllt habe, habe ich genau so bedruckt.

 

 

 

Smiley im Feld

Unsere Landwirte haben Humor und sind noch dazu nah am Weltgeschehen. Schon letztes Jahr habe ich mich ĂĽber den Smiley im Feld gefreut, ihn aber nicht fotografiert, weil ich mit dem Auto daran vorbeigefahren bin. Dieses Jahr wohnen wir ja nun doch etwas näher an dem Smiley dran. Und siehe da – er hat einen Mundschutz verpasst bekommen und lacht auch nicht mehr. Wem auch immer das Feld gehört: Weiter so! :)

Ich bin ja gespannt wie das ganze Thema „Corona-Virus“ noch weiter geht. Mir persönlich waren die MaĂźnahmen in Baden-WĂĽrttemberg ja etwas zu schneckenhaft umgesetzt – Bayern war auch nicht viel schneller, aber zuletzt doch irgendwie entschlossener. Weshalb man bei uns die Schulen aufgemacht hat, nachdem viele von ihrem Skiurlaub aus SĂĽdtirol oder generell aus Italien zurĂĽckgekehrt sind, habe ich nicht verstanden. Man hat es an den anderen Bundesländern doch im Nachhinein gesehen: Die hatten zu dem Zeitpunkt keine Ferien, niemand war im Ausland und so hat sich das Virus dort erst Wochen später verbreitet – eigentlich erst dann, als man bei uns so langsam mal darĂĽber nachgedacht hat, die Schulen zu schlieĂźen. Nicht, dass den Kindern das Virus evtl. so viel machen wĂĽrde, aber welche Kinder begrĂĽĂźen sich denn mit Handschlag? Die hängen ineinander, aufeinander und sich gegenseitig in den Armen. Hätte man gleich nach den Ferien das durchgesetzt, was jetzt Realität ist, hätten es vielleicht viele nicht gleich eingesehen, dennoch hätten wir unter Umständen die Anfangswelle sprichwörtlich im Keim ersticken können.

Nun ist es aber einmal so. Wir machen seit zwei Wochen digitalen Unterricht, manche versierter, manche experimenteller und wissen aber alle schon jetzt, dass diejenigen, die von zu Hause aus viel UnterstĂĽtzung erfahren und auch einiges an Selbstdisziplin mitbringen, kaum Nachteile durch die jetzige Situation haben werden. Diejenigen hingegen, auf die das nicht zutrifft, die haben wir mit Sicherheit bald abgehängt. Einigen davon wäre das auch im normalen Unterricht passiert – da ist dann die Schulform vielleicht nicht unbedingt die richtige. Zudem ist nicht jede Schule gleich gut aufgestellt. Während mein Gymnasium von heute auf gleich eine Cloud und einen Schulchat aus dem Boden gestampft hat, wissen andere Lehrer vielleicht nicht einmal, ob jedes Kind eine Mailadresse hat oder ĂĽberhaupt digital zu erreichen ist. Die im Land, die nichts mit Virenbekämpfung zu tun haben, haben hoffentlich jetzt genĂĽgend Zeit, um ĂĽber eine tatsächlich realisierbare Digitalisierung nachzudenken – d.h. Beamer in jedem Klassenzimmer (trotz Hochbauamt), flächendeckendes WLAN (auch fĂĽr private Geräte) und mehr Möglichkeiten bei der Nutzung von bestehenden Geräten – z.B. sollte man auf Lehrer-iPads wirklich ein Mailkonto und eben am besten auch eine Apple-ID einrichten dĂĽrfen.

Mit den Kindern werden wir auf jeden Fall, wenn die Schule wieder anfängt, ein bisschen Zeit brauchen, um diesen plötzlichen digitalen Unterricht zu reflektieren und evtl. Fehlendes aufzuarbeiten. Ich hoffe ja inständig, dass sich BW nicht von so etwas wie den Osterferien diktieren lässt, wann die Zeit fĂĽr Unterricht mit mehr als 30 Personen in einem Raum wieder gekommen ist – da es Persönchen sind, die nicht immer jegliche Hygienevorschrift einhalten und Mindestabstände im Klassenzimmer sowieso nicht einhalten könnten. Bei den Faschingsferien war es doch auch egal, dass danach viele aus Risikogebieten zurĂĽckgekommen sind. Da sollten uns die Osterferien jetzt auch nicht stören. Digitaler Unterricht ist fĂĽr alle anstrengender – fĂĽr die SchĂĽler, die Eltern und auch fĂĽr die Lehrer. Man ist es einfach noch nicht gewohnt. Dennoch bringt es einem am Ende des Tages doch nichts, wenn man zu schnell zur Normalität zurĂĽckkehrt. Was ist am Ende wichtiger? Ein Abitur noch unbedingt im Mai/Juni oder, dass viele Menschen diese Monate ĂĽberhaupt noch erleben dĂĽrfen? Bisher war doch alles auch nicht eilig, da sollte es dann, wenn die Kurve vielleicht möglicherweise am Abflachen ist, auch nicht eilig werden.