Staatsgalerie und Turm der Musikhochschule

Gegenüber der Staatsoper auf der anderen Straßenseite der B14 befindet sich in Stuttgart die Staatsgalerie, ein Museum. Auch wenn man nicht ins Museum will, so lohnt es sich einmal durch die Anlage zu laufen – schon allein wegen der Architektur (von James Stirling) und dem Travertin Sandstein, der gelbliche Kalkstein, aus dem das Museum gebaut ist.
Direkt neben der Staatsgalerie befindet sich die Musikhochschule, deren Turm besonders sehenswert ist. In der Regel ist er frei zugänglich und ansonsten muss man den Schlüssel eben unten holen. Der Ausblick auf die Stuttgarter Innenstadt eignet sich übrigens ganz hervorragend für einen kleinen Sektempfang.

 

Kanonenhäusle

Versteckt in den Stuttgarter Hängen befindet sich im Osten Stuttgarts das Kanonenhäusle. Man erreicht es über die Hillerstaffel. Ursprünglich war es dazu da, die Stuttgarter vor Feuer zu warnen, indem es Kanonenschüsse abgegeben hat, bzw. die Brandwächter, die darin wohnten.

Dass es das Kanonenhäusle heute immer noch gibt, verdankt es nicht zuletzt einem Studenten, der damals in das etwa 30 m² große Häuschen eingezogen ist und der heute immer noch dort wohnt – zusammen mit seiner Familie.

Schicksalsbrunnen

Links vom Eingang der Staatsoper mit dem Eckenseee im Rücken befindet sich in Stuttgart der Schicksalsbrunnen. Links zwei unglückliche, rechts zwei glückliche Liebende (als Allegorie des Leids und der Freude) und in der Mitte das Schichsal – verbunden durch folgendes Zitat im Halbkreis:

Aus des Schicksals dunkler Quelle
rinnt das wechselvolle Los.
Heute stehst du fest und groß,
morgen wankst du auf der Welle.

Errichtet wurde der Brunnen in Gedenken an Anna Sutter – eine der skandalösesten und zugleich schillerndsten Opernsängerinnen Stuttgarts um 1900. Sie hatte mehrere Kinder von unterschiedlichen Männern, häufig wechselnde Liebhaber und war dennoch der absolute Publikumsliebling der sonst eher prüden Gesellschaft. Eines Abends hatte sie sich einen jungen Kollegen für die Nacht ausgewählt und gerade als sie zusammen in ihrer Wohnung waren, klopfte es an der Tür. Schnell versteckte sie den jungen Kollegen im Schrank und öffnete die Wohnungstür. Dort stand ihr ehemaliger Liebhaber Aloys Obrist und wollte sie erneut für sich gewinnen. Sie aber lachte nur, woraufhin er eine Pistole zog und erst sie und dann sich selbst erschoss. Der Trauerzug am Tage ihrer Beerdigung reichte vom Schicksalsbrunnen bis zum Pragfriedhof, auf dem sie beerdigt worden ist. Bis Ende der 1960er Jahre wurde ihr Grab jeden Tag mit frischen Blumen geschmückt. Wahrscheinlich war es der Opernsänger Albin Swoboda Junior, der die Geliebte bis zu seinem eigenen Tod nicht vergessen hat – der Mann im Schrank.