Pumpkin Pie Spice

Pumpkin Pie Spice gibt es in Amerika als Gewürzmischung zu kaufen und wird bei vielen herbstlichen und winterlichen Rezepten verwendet.

Natürlich kann man dieses „Kürbiskuchengewürz“ auch selbst mischen (siehe obiges Bild).
Gerade in der kalten Winterzeit schmecken diese Gewürze nicht nur schön weihnachtlich, sondern haben ganz nebenbei sogar noch weitere gute Eigenschaften, um nicht krank zu werden.
So wirken Ingwer, Muskatnuss, Gewürznelken und Piment beispielsweise entzündungshemmend und schmerzlindernd – Ingwer ist beispielsweise bei Halsschmerzen gut und die drei pfefferartigen Gewürze sorgen dafür, dass der Magen sich bei zu viel Plätzchenessen nicht überanstrengt. Zimt wärmt den Körper, regt den Stoffwechsel an (dadurch werden die Plätzchen praktisch abtrainiert ;) und sorgt für Glückshormone.
Die Gewürzmischung kommt bei mir in der Weihnachtszeit entweder in den Kaffee oder in eine heiße Tasse Schokolade.

Wenn das alles dann noch in einer selbst gestalteten Weihnachtstasse mit Zuckerstangenhenkel serviert wird, ist die Winterstimmung perfekt:

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HME Poetik Dozentur Tübingen Mittwoch

Der Mittwoch stellte in der Woche der Poetik-Dozentur eine Art Spiegelachse dar – um es mit Tobias Worten zu sagen. Denn am Mittwoch dozierten HME und Dirk von Petersdorff gemeinsam, bevor dann am Donnerstag und Freitag Petersdorff alleine weiter machte. Auch hier wurde wieder der Raum gewechselt, weil der Festsaal dieses Mal belegt war. Wir sind daher extra 1h früher losgefahren und waren dann aber auch als eine der ersten dort. Tatsächlich waren aber 1h vor Vorlesungsbeginn schon ein paar andere Leutchen da.

Vom Schreiben über das Lesen ging es heute um das „Weiterschreiben„.
HME und Petersdorff lasen abwechselnd Gedichte verschiedener Lyriker vor und zeigten inwiefern sie die jeweiligen Gedichte inspiriert haben, eigene Gedichte zu ähnlichen oder auch gleichen Themen zu schreiben – wie sie also die Gedichte „weitergeschrieben“ haben. HME meinte zu Beginn, dass Originalität häufig überschätzt werde und eher eine moderne Idee sei. Sie wollten hier nun ein paar Tricks vorstellen , mit denen der Lyriker arbeitet: Anspielung, Zitat, Übersetzung, Negation, Plagiat.
So wurde beispielsweise aus Ludwig Uhlands „Schwäbischer Kunde“ HMEs „Türkischer Kunde“ oder aus Klopstocks elegischem Gedicht „Die frühen Gräber“ Petersdorffs elegisches Gedicht „Raucherecke“. Oder Rainer Maria Rilkes „Erste Dunieser Elegie“ wird komplett negiert und trotzdem merkt – bis auf ein paar Ausnahmen – niemand im Saal, dass dieses negierte Gedicht kein Rilke-Gedicht ist.
Als Abschluss zeigt Petersdorff noch auf, dass auch eine kleine Notiz schon ausreicht, um den Lyriker zu inspirieren. Gottfried Benn notierte sich wohl einmal „Ich bin nichts Offizielles. Ich bin ein kleines Helles.“ Petersdorff machte daraus das „Bierlied mit Benn“ – ein sehr lustiges Gedicht über die verschiedenen Biersorten.

Das Thema des Würth-Literaturpreises wurde übrigens auch an diesem Tag bekanntgegeben:

„Ein Ausflug zu dritt.“

Und damit schließt sich auch der Kreis, denn das ist der Untertitel zu dem am Sonntag auf der Lesung in der Kunsthalle Würth vorgestellen Gedichtband von HME „Blauwärts. Ein Ausflug zu dritt.“
Allen, die am Wettbewerb teilnehmen, wünsche ich viel Spaß und gute Ideen zu diesem Thema.

HME Poetik Dozentur Tübingen Dienstag

Am Dienstag hatte man sich im Festsaal schon eingerichtet – eine Leinwand war aufgestellt worden und die Sitzplätze auf der Bühne waren verschwunden.

Der Besucherandrang war ungebrochen und so war der Festsaal auch dieses Mal voll besetzt.

Während es am Vortag noch um das Schreiben von „Geschichte“  oder „Geschichten“ ging, wurde nun das Lesen zum Thema gemacht. Irgend jemand muss das Geschriebene ja auch schließlich lesen.
HME begann mit dem „Lob des Analphabeten“ und führte weiter aus, dass Alphabetismus nicht die Regel, sondern die Ausnahme sei, da jeder 3. Erdenbewohner nicht lesen könne. Er führte weiter aus, dass es ohne Analphabeten keine Literatur geben würde, wobei ich zugeben muss, dass mir hier die Argumentation abhanden gekommen ist. Wenn jemand, der auch dort war, das hier liest und HMEs Gedankengang verstanden hat, kann ja vielleicht einen kleinen Kommentar da lassen.

Das Erlernen des Lesens sei jedoch eng damit verbunden gewesen, dass Mitte des 19. Jhdts die allgemeine Schulpflicht eingeführt worden sei und die Menschen dann lesen lernen mussten, um sich auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Den Menschen das Lernen des Lesen zu ermöglichen war natürlich auch mit Gefahr verbunden – man wolle ja schließlich die Leute nicht unbedingt klüger machen – denn: „Wissen ist Macht“.
Noch im 18. Jhdt wäre das Lesen als eine Art Laster verschrien gewesen – ähnlich wie es heute das Rauchen sei. Wer einmal in jungen Jahren damit angefangen habe, komme nur sehr schwer wieder los. Enzensberger raucht übrigens selbst – und liest natürlich auch das ein oder andere Buch.
Nach seiner dieses Mal doch recht kurzen Vorlesung gab er uns allen noch etwas mit auf den Weg: Wir, die wir dem Laster des Lesens verfallen seien, sollten Ruhe bewahren.

Zum Abschluss hier von  mir noch ein kleines Foto von den Hallen in Tübingens Universität – da kann Stuttgart leider nicht mithalten: