Anfang in Stuttgart

Stuttgart ist die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg und daher alles andere als eine Studentenstadt. Teilweise ist es schon schade, dass es für einen Studenten hier kaum Vergünstigungen gibt, andererseits wird man hier mit einer realen Großstadt konfrontiert, was sehr spannend ist und mir selbst das Gefühl vermittelt hat, dass man jetzt doch einen großen Schritt aus der Kleinstadt, in der man aufgewachsen ist, herausgetan hat.

Die ersten zwei Jahre bin ich zwischen meiner kleinen Stadt und Stuttgart mit dem Zug gependelt – der Bahnhof hat deshalb eine besondere Bedeutung für mich und ist das erste Bild, das hier auftaucht – sinnbildhaft für meinen ersten Eindruck von Stuttgart: dreckig, laut und übergroß – kurz:  totale Reizüberflutung mit anschließendem Kopfweh. Aber man gewöhnt sich ja an vieles ;)

Zugfahren ist meiner Meinung nach nicht gerade die angenehmste Art zu reisen – zumindest kann ich das für die Strecke Gaildorf-Stuttgart bestätigen. In den Zügen durfte wohl früher einmal geraucht werden und der Rauch hat sich hartnäckig in den Polstern gehalten. Zudem war die Heizung teilweise im Sommer an – es hätte ja sein können, dass man bei 30 Grad im Schatten friert. Außerdem ist der Regionalexpress leider auch nicht das leiseste und reibungsfreieste Verkehrsmittel. Man muss sich also nicht wundern, weshalb ich schon erledigt war, bevor die Uni überhaupt angefangen hatte – nur durch die Tatsache, dass ich über ein Stunde nervige Zugfahrt hinter mir hatte. Ich denke, wenn man in Stuttgart angekommen wäre und wenigstens dann seinen festen Platz gehabt hätte, wäre es auf die Dauer gut gegangen. Aber das Pendeln hörte ja nicht am Bahnhof auf, sondern ging zwischen den Seminaren weiter. Hauptsächlich zwischen der Uni Stadtmitte und der Uni Vaihingen, die – wenn man den Fußweg mitzählt – fast über eine halbe Stunde auseinanderliegen.

Naja, aber weiter zu Stuttgart: Der Bahnhof wird bald nicht mehr so aussehen, wie ich ihn kennengelernt habe und ich muss sagen, dass ich mich schon auf den moderneren freue und auf die schnellen Zugverbindungen, die er mit sich bringt – auch wenn bis dahin bestimmt der ein oder andere Zug ausfallen wird ;) Aber das ist ja nichts Neues, das kennen wir ja schon ;)

Aus der anfänglichen Haßliebe zwischen mir und dem Bahnhof ist tatsächlich so etwas wie Sympathie entstanden – er ist für mich eben doch irgendwie der Anfangspunkt von Stuttgart. Und da ich finde, dass er von der Königsstraße aus gesehen sogar recht hübsch aussieht, ist das Foto auch aus diesem Blickwinkel entstanden. Leider war der Baum etwas im Weg, sodass man den Mercedes-Stern oben auf dem Turm nicht so gut sieht, obwohl dieses Symbol mindestens genauso eng zu Stuttgart gehört wie der Bahnhof selbst.

So weit also der Anfang in Stuttgart.